Wasseranwendungen
teilen sich in:
– Waschungen-Gießungen
– Blitzgüsse-Wickel,
– Aufschläger, Auflagen, Packungen-Bäder-Dämpfe
Funktionen im Algemeinen:
– Kräuterbäder und Dämpfe lösen
– Wickel, Gießungen, Waschungen, Aufschläger – scheiden aus
– kalte Bäder, Gießungen, z.T. Waschungen scheiden aus, härten ab
Das Motto heisst:
Auslösen, ausleiten und kräftigen (des ganzen Körpers, nicht eines erkrankten Körperteils allein (Hand, Fuß etc.(!!!))
Niemals vernuftloses, strenges Anwenden von Wasseranwendungen durchführen (!)
Jede Anwendung diesbezüglich hat sich individuell nach dem Patienten zu richten – und nicht „weil es gut sein soll“ (!!!)
Vorgehensweise:
– Der Patient ist streng zu prüfen.
– Dazu werden einem erstmal die berühmten sekundäre Leiden ins Auge springen (das sind die sogenannten „Nebenkrankheiten“ !!! (diese lassen aber auch in ihrer Vielfältigkeit auf den
ebenfalls vielfältigenund möglichen Krankheitsherd schließen ...
– danach/parallel erfolgt die gründliche Anamnese (Ursachenforschung)
– das Feststellen des Fortschreitungssgrades der Erkrankung
– das Feststellen des aktuellen Zustandes des Patienten (schwach, stark, alt, jung, mager, korpulent, blutarm, nervös usw. ...
– erst wenn alles klar ist, greift man zur entsprechenden Hilfe von diversen Wasseranwendungen (!)
–
das Motto der Anwendung dabei lautet immer: je geringer, je schonender, desto besser und wirksamer !!!!!!!
allgemiene Hinweise:
– keine Wasseranwendung kann schaden, wenn sie
vorschriftsmäßig durchgeführt wird.
– bei Anfängern, Schwachen, Älteren und Kranken, Nervösen und Blutarmen in der Wasserkurbehandlung gilt:gerade besonders im Winter: erwärmte Räume, temperiertes Wasser bei ca. 17-19 Grad Celsius (also eine etwas geringere und damit schonendere Wasseranwendung)
Das Verhalten vor der Anwendung
–
niemals bei Kältegefühl, Frösteln etc. ein kalte Anwendung vornehmen, wenn dies nicht extra an der betreffenden Stelle erlaubt ist !!!
– die Anwendung schnell, aber ohne Hast vornehmen
– nicht zu lange vor der entsprechenden Anwendung unbekleidet (z.B. Vollbad) ausharren (Richtlinie dabei: nicht mehr als 4-5 min)
–
es gilt immer: die Reaktion und das Wohlbefinden des Patienten ist maßgebend ! (es gibt also nicht eine allgemeine Richtschnur, angegebene Zeiten sind nur durchschnittliche Richtwerte (!)
Das Verhalten nach der Anwendung
– der Körper wird nach einer kalten Anwendung im Allgemeinen nicht abgetrocknet, sondern sofort mit einem trockenen Kleidungsstück und dies möglichst luftdicht bedeckt. (-> das Abtrocknen erzeugt eine hierbei ungewünschte Erwärmung;
das Nichtabtrocknen aber verhilft zu einer natürlichen, geordneten, gleichmäßigen und schnellen Naturwärme(der Körper muß selbst etwas aufgrund der äußeren Reize etwas tun)
, also nicht dato durch Abtrocknen !
– nach einer Wasseranwendung bewegen, falls nicht unbedingt eine Ruhezeit einzuhalten ist – und falls man schneller zu Schwitzen neigt, ist die Bewegung langsamer auszuführen - bei eher zum Frösteln neigenden Patienten, dato schneller (der eher Schwitzende bevorzugt auch dabei eine kühlere Umgebeung als der Fröstelnde – dies sollte auch dann so geschehen), ansonsten ist eine Erkältung schnell „vorprogrammiert“, selbst im warmen Zimmer

=> Richtschnur der Bewegung ist dabei
immer mindestens eine ¼ h als Minimalzeit der Bewegungsphase zu rechnen ! (das muss nicht unbedingt gehen/laufen sein; körperliche Arbeit gerade bei uns in der gestressten Zeit kann gelichbedeutend sein, sollte aber den induviduellen Umständen angepasst sein und niemals in Stress ausarten!)
– bei Wickeln, bestimmten Waschungen, Aufschlägern, wenn Bettruhe angegeben ist, ist ein Einschlafen meist „vorprogrammiert“. Das sollte man dann auch tun und nicht nach vorgeschriebener/empfohlener Zeit abbrechen ! (der Körper nimmt sich, was er braucht, da für gibt es keine Norm/Richtlinie !
– grundsätzlich ist das Frottieren ist bei Kneipp „out“ (fehlende Öffnung der Poren, geringere eigenen Initialisierung der Steigerung der Hauttätigkeit etc. ...) - das Naßwerden ist die Hauptsache, nicht das Abgerieben werden –> das ist wichtig für Kneippsche Wasseranwendungen; alles andere sind Verfälschungen seiner Anwendungen!(-> ein Luftbad und Trockenfrottieren, Körperreiben, Bürstungen hingegen sind bei Kneipp auch erwünscht, aber nicht eben im Allgemeinen bei den Wasseranwendungen, außer z.B. bei Kaltabreibungen nach Schwitzanwendungen, Wickeln, Bädern usw. oder bei Blutarmen, eine Reibung der Haut vor der kalten Anwendung => man merkt also genau die wichtigen Detailunterschiede von der genau abgestimmten Anwendung am einem immer sehr induviduell zu betrachtenden Patienten
– immer hinterher beachten: die Nachwirkung einer Hauptanwendung => das Ausklingen und bei bedarf Lüften oder Wärmestau zur Wiedergewöhnung an der Luft ist unbedingt zu beachten und individuell zu regeln !!!