Klatschmohn ist Blume des Jahres 2017

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Angelika
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Registriert: 3. Mai 2001, 02:00

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Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) steht mit seinen knallroten hauchdünnen Blüten auf Wiesen und in Getreidefeldern und zeigt an, dass Sommer ist.
Die Hamburger Schmidt Stiftung hat die Ackerwildpflanze jetzt zur Blume des Jahres 2017 gekürt.
"Der beliebte Klatschmohn steht in diesem Jahr für viele andere bedrohte Ackerwildpflanzen und damit stellvertretend für den Verlust der bunten Vielfalt im Landbau", teilte die Stiftung mit. Grund für den Rückgang sei intensive Landwirtschaft mit hohem Technik- und Spritzmitteleinsatz.
Unter der schwindenden Vielfalt litten auch Insekten wie Bienen.

Die krautige Pflanze kann mit Blüte bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Bricht der filigrane, borstig behaarte Stängel, tritt eine klebrige, milchige Flüssigkeit aus, die Alkaloide enthält. "Der Milchsaft ist giftig, enthält aber kein Morphium wie der Schlafmohn", erläutert Pflanzenexpertin Beate Kollatz vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.

Dennoch gelten die jungen, gefiederten Blätter vor der Blüte als genießbar. "Die Blätter können in geringen Mengen roh gegessen werden und schmecken ein wenig nach Haselnuss", sagt Kollatz. "Die Blütenblätter kann man als essbare Dekoration verwenden." In kleinen Dosen soll die Mohnblume auch gegen Husten helfen und eine beruhigende Wirkung haben. Früher hatte man kleinen Kindern den Klatschmohn in den Milchbrei gegeben, damit sie gut schlafen.

Auch wenn er ursprünglich mit dem Getreide nach Europa kam, ist Klatschmohn (Papaver rhoeas) hierzulande immer seltener auf Feldern zu sehen. Als Ursache dafür gelten die intensive, technisierte Landwirtschaft und der Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln gegen Ackerwildkräuter. "Eine ganze Lebensgemeinschaft, die uns seit Tausenden Jahren begleitet, droht zu verschwinden", sagt Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.
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Die Mohnblume selbst ist zwar nicht vom Aussterben bedroht. Die Stiftung hat sie dennoch zur Blume des Jahres 2017 ernannt - als populären Stellvertreter für rund 350, zum Teil hochspezialisierte Arten, die nur auf Ackerflächen überleben können.

Anders als diese Wildkräuter ist Klatschmohn ein Überlebenskünstler. "Klatschmohn stellt nur wenige Ansprüche", erklärt Jahn. "Heute ist er zum Beispiel auch auf Brachen, Schuttplätzen und auch in Gärten anzutreffen." Eine Bedingung muss aber erfüllt sein, damit aus dem Samenkorn eine Mohnblume wachsen kann. "Der Boden muss offen sein. Auf einer Wildblumenwiese, Rasen oder einer anderen geschlossenen Pflanzendecke kann er sich nicht durchsetzen".
Klatschmohn gehört zur Familie der Mohngewächse und wird bis zu 90 Zentimeter hoch. Die Blüte beginnt im Mai. Jede Blüte produziert etwa 2,5 Millionen Pollenkörner und bietet Insekten so eine wichtige Nahrungsquelle.
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Samen für den eigenen Garten
Wer den heimischen Garten mit der Blume des Jahres schmücken möchte, kann bei der Loki Schmidt Stiftung eine sogenannte Samenpostkarte bestellen.

mehr darüber
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