Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde begründete seine Entscheidung in Würzburg mit der reichhaltigen Nutzung des Krauts und dem großen Forschungspotenzial.
Salbeiblätter enthalten Bakterien hemmende Stoffe in ihrem ätherischen Öl und den Gerbstoffen.
Nach Auskunft des Studienkreises wirken sie hemmend auf Erreger mit empfindlicher Eiweißoberfläche, etwa SARS-CoV-2. Neuerdings sei eine Hemmung der Acetylcholinesterase durch verschiedene Salbei-Arten gezeigt worden.
Medizinisch wird der Salbei in Europa seit dem Altertum verwendet. Zu den traditionellen Anwendungsgebieten zählen Sodbrennen, Blähungen, vermehrte Schweißabsonderung sowie Entzündungen in Mund und Rachen.
Eine größere Rolle spielte der Echte Salbei in der Klostermedizin des frühen und hohen Mittelalters.
Hildegard von Bingen widmet dem Salbei in ihrer Naturkunde eines der umfangreichsten Kapitel und nennt acht verschiedene Anwendungsgebiete von Mundgeruch über Appetitlosigkeit bis hin zu Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Blutungen.
Anzunehmen ist, dass damals neben dem kultivierten Echten Salbei auch der wilde Wiesensalbei (Salvia pratensis) gesammelt wurde, da beide noch in der Frühneuzeit parallel verwendet wurden.
Im Spätmittelalter galt der Salbei sogar als ein Alheilmittel.
Entzündungen und Reizungen im Mund und Rachen lassen sich mit Abkochungen frischer oder trockener Salbeiblätter nebenwirkungsfrei behandeln. Das Wirkungsspektrum der Salbeiblätter ist vielfältig: antibakteriell, virustatisch, adstringierend, sekretionsfördernd.
Daher geraten die Inhaltsstoffe des Echten Salbei (Salvia officinalis) immer wieder in den Fokus der Forschung, wenn es um Antibiotika-Resistenzen geht. Auch die krampflösenden und neuroprotektiven Eigenschaften der würzigen rauhen Blätter haben das Interesse der Wissenschaftler geweckt.
In den Blättern des Salbeis schlummern die verborgenen Kräfte. Noch vor der Blüte sollten sie gesammelt und getrocknet werden.
Wird das Salbeikraut als Kräutertee aufgegossen, kann es bei leichten dyspeptischen Beschwerden (Verdauungsbeschwerden), bei Reizmagen, bei Sodbrennen und störenden Blähungen lindernd wirken.
Menschen, die mit übermässigem Schwitzen und dessen Folgen belastet sind, können sich Linderung mit Salbeitee verschaffen.
Ratsam ist die Einnahme von Salbeitee über einen längeren Zeitraum, z.B. als Kur.
Der Kräutertee aus Salbeiblättern kann nach Belieben kalt oder heiss getrunken werden.
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